Durch die Digitalisierung entsteht ein neuer Wirtschaftsraum mit neuen Chancen für Start-Ups, für neue Geschäftsideen, für Menschen, die eigentlich sonst keine Chance bekämen.
Heute.de brachte eine beeindruckende Reportage über „Das digitale Loch in der Gaza-Blockade“: Selbst in einer Gegend, in der das Leben extrem hart ist, „die Versorgung nahezu unmöglich, Geld verdienen eigentlich ausgeschlossen“: Selbst dort eröffnet das Internet Chancen für Start-Ups, für neue Geschäftsideen, für Menschen, die eigentlich sonst keine Chance bekämen. Beispiel ist die IT-Firma „Unit One“, deren Gründer selbstbewusst erklären „Wir arbeiten, um wie Google zu werden“.
Das ist Selbstbewusstsein, das ist Mut, ohne den man kein Unternehmen gründen kann. Der Erfolg gibt den Gründern Recht: Die Firma schreibt heute schwarze Zahlen, hat nun 10 Stellen neu ausgeschrieben und will bis 2016 auf 60 Angestellte expandieren, so Heute.de.
Darum geht es in der IT-Bildung: Mut zu machen, Ideen für Start-Ups und für neue Geschäftsmodelle zu generieren und die Voraussetzungen für deren Umsetzung bereit zu stellen.
Darum geht es in der IT-Infrastruktur: Jedem eine Chance zu geben, seine Geschäftsideen zu verwirklichen. Dazu darf das Netz die Großen nicht bevorzugen und die Kleinen nicht benachteiligen. Jeder Neuzugang muss die gleiche Chance haben wie die Großunternehmer und „Global Player“.
Die USA legen auf diese „Netzneutralität“ großen Wert und haben sie am 26.2.2015 in der US-amerikanischen Regulierungsbehörde FCC beschlossen.
Europa und vor allem Deutschland sind stark durch die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Jetzt geht es darum, im digitalen Raum Spielregeln zu schaffen, die diese Stärke auch dort bewahrt: Netzneutralität als Basis für KMU-Unternehmertum.
„Bei uns in Deutschland und in der EU denken Politiker leider nicht so weit, sondern setzen eher auf ein Glücksspiel: Sie schenken den Telekommunikationsunternehmen Regulierungsferien und keine Regeln zum Schutz der Netzneutralität in der Hoffnung auf etwas mehr Breitbandausbau. Das geht leider zu Lasten eines offenen Netzes. Wir wollen das ändern!
Dieses Frühjahr entscheiden die Regierungen der Europäischen Union im Rat über mögliche Regeln. Alles, was wir bisher von den Verhandlungen hören geht in die Richtung, dass die Interessen der Telekommunikationsunternehmen geschützt werden.“ schreibt Markus Beckedahl auf change.org und ruft zu einer Petition auf.
Welche Infrastruktur für die digitale Welt eröffnet neue Chancen für Start-Ups und neue Geschäftsideen, so dass junge Leute im Rahmen von KMUs Zukunft gestalten und eigene ebenso wie gesellschaftliche Probleme lösen können?
Auf der Basis des Internets müssen digitale Infrastrukturen geschaffen werden, die eine höhere Partizipationsbreite für digitale Zukunftsgestaltung ermöglicht. Bildung basiert nicht nur auf dem “Information Super-Highway” (Al Gore), sondern auch auf der Infrastruktur eines “Communication Super-Highway“, “Collaboration Super-Highway“ und “Science Super-Highway“, “Internet Economy Super-Highway”, “Shareconomy Super-Highway”, “Participation Super-Highway”, “Digital Civilzation Super-Highway” bei dem es nicht nur auf die Geschwindigkeit der Übertragung ankommt, sondern auch auf die semantische Qualität und Tiefenstruktur der Vernetzung und der Partizipationsmöglichkeiten: Z.B. werden Rohdatensätze mit den aggregierten Auswertungsdatensätzen semantisch verknüpft. Daten werden mit wiss. Artikeln, die diese Daten ausgewertet haben, semantisch verknüpft, so dass Gegenrechungen und Überprüfungen möglich werden oder neue Hypothesen generiert werden können. Unterschiedlichste Datenauswertungsrechenkapazitäten werden als komfortable Web Dienste zur Verfügung stehen. Visualisierungsmaschinen transformieren beliebig komplexe Datensätze in semantisch navigierbare Strukturen. Die Integration schreitet so weit voran, dass der Microsoft-Wissenschaftler Savas Parastatidis von einer “A Platform for All That We Know” spricht. Diese Plattform ist selbstverständlich nicht nur für “Science 2.0” interessant, sondern für Bildung generell. Schulklassen könnten zur Illustration auf aufwändig visualisierte aktuelle Simulationsergebnisse zugreifen und darin interaktiv navigieren, eigene Szenarien ausprobieren, analysieren und – wer weiß – auf ganz andere Lösungsideen kommen als etablierte Wissenschaftler.
Das sind die digitalen Chancen!
Apple hat bereits 1987 eine ähnliche Vision ansatzweise in folgendem Video visualisiert. Vieles, was damals noch Spinnerei war, ist heute bereits Wirklichkeit. Aber eben noch nicht alles. Daher gibt es auch für die jetzige Generation einiges zu tun.