Wie sitzen wir in unserem Bewusstseinssattel,
individuell ebenso wie kollektiv?
Was ist unsere innere Haltung?
Die Haltung, mit der wir auf einem Pferdesattel sitzen,
bestimmt bereits das Meiste unseres Reiterfolgs.
Ebenso wie dort, ist die innere Haltung bereits die halbe Miete.
Durch das bisherige Leben,
durch unsere Gewohnheiten, Glauben, Vorstellungen
sind wir zu einer bestimmten Haltung gekommen.
Wir sitzen nun mal so in unserem Bewusstseinssattel,
wie es sich ergeben hat.
Das ist uns selbstverständlich geworden
und wird im Alltag nur anhand ihrer Wirkungen wahrgenommen:
Wenn das Pferd bockt und nicht das will, was man selber will,
wenn das Leben andere Wege geht,
wenn es anstrengt und alle Kraft kostet,
wenn man das Gefühl hat, gegen einen Widerstand ankämpfen zu müssen.
Passt unsere Haltung zur Ordnung?
Man kann es daran erkennen,
dass es leicht geht, wie von selbst.
Keine Gewalt, kein „Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand“,
kein Wille muss sich durchsetzen.
Beim Reiten wie im Leben.
Die richtige innere Haltung ist selbst ein Teil der zeitlosen Ordnung.
Sie wirkt von ganz allein.
Es geht darum, sie zu erkennen und ihr Zeit und Raum zu geben.
Beim Einfachen zu bleiben,
ist das Schwierigste.
Der Neo-Kortex ist komplexitätshungrig
und will Futter, Geschichten und Theorien zum Kauen.
Gegen diesen evolutionsbedingt entstandenen Neo-Kortex-Wahn
bei dem Einfachen zu bleiben,
erfordert Klarheit und Beständigkeit
und eine Art innerer Einfachheit.
Die Menschheit weiß ganz genau,
vor welchen Herausforderungen sie hier und jetzt steht.
Dazu braucht es nicht viel Theorie und Wissenschaft.
Selbst Diskussionen um den Begriff der Nachhaltigkeit
werden dann als Ablenkungsmanöver erkennbar.
Beim Einfachen zu bleiben,
ist das Schwierigste.
Die soziale, juristische, gesellschaftliche, wissenschaftliche Ordnung
kann die zeitlose Ordnung unterstützen oder ihr entgegen wirken.
Gute Politik erkennt diesen Zusammenhang,
den Schaden, den falsche Prinzipien anrichten
ebenso wie den Nutzen, den vernünftige Richtlinien stiften können.