Spiegelfechterei

Im Spiegelkabinett sehen wir viele Spiegelungen.
Und doch gibt es nur das eine Original.
Was hilft es, sich darüber zu streiten,
ob das dritte Spiegelbild von links
„originaler“, „echter“ oder „wahrer“ sei als das fünfte Spiegelbild von rechts?

Nach dem Modell der „Gewaltfreien Kommunikation“
von Marshall Rosenberg
gibt es nur die 4 Grundgefühle
Angst, Wut, Trauer und Freude.

Angst ist letzten Endes die Angst vor dem Unbekannten.
Ihr Antagonist ist die Freude am Leben
verbunden mit der Neugier nach Unbekanntem.

Alle anderen Gefühle sind demnach Derivate,
abgeleitete Gefühle, Projektionen.
Projektionen sind jedoch nur Spiegelbilder
und niemals das Original.

Stimmt das Modell?
Ist es das einzig richtige?
Wohl kaum.
Weitere Modelle sind im Umlauf:
Welches Modell richtiger sei als das andere,
wäre wieder die Frage, welches Spiegelbild echter sei.

Dabei geht es nicht primär um die Richtigkeit der Modelle,
sondern um die Frage:
Wie kommt man vom Spiegelbild zum Original?
Welche Fragen führen dorthin?

Die Frage „Welche Energie ist das?“ lenkt den Blick zurück zum Original.
Die energetische Brille ermöglicht den Blick auf die Grundform der Energie.
Die energetische Wahrnehmung ist eine andere Ebene der Wahrnehmung.
„Aus welcher Energie wird das Gefühl gespeist?“
führt häufig zu verblüffenden Erkenntnissen.
Dann spielt die Frage nach dem Wahrheitsgehalt
der verschiedenen Spiegelbilder und Modelle keine Rolle mehr.

Hinter dem Sicherheitsbedürfnis wird Angst erkannt.
Schuld und Verantwortungsgefühl sind die beiden Seiten der gleichen Medaille.
Angst vor Verantwortung hat seine Wurzel in der Angst vor Schuld.
Wenn man Verantwortung hat, will man auf Nummer Sicher gehen,
damit man sich keine Schuld aufhalst.
Häufig geht es nicht um das Gefühl selbst, sondern um die „Angst davor“.

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