In seiner Rede auf einer TED-Konferenz
http://www.youtube.com/watch?v=ZFjY1fAcESs
beschreibt der Philosoph Prof. Thomas Metzinger, Uni Mainz, die Gummihand-Illusion („rubber hand illusion“): Man legt neben die versteckte reale Hand eine Gummihand. Dann stimuliert man beide simultan. In Minutenschnelle lernt das Gehirn die Gummihand als stimulierbar und zu sich gehörig. Wenn dann der Experimentator unvermittelt mit dem Hammer auf die Gummihand schlägt, wird das als Körperverletzung gespürt. Unsere Identifikation mit dem Körper ist also nichts festes, sondern erlernt und änderbar.
Thomas Metzinger geht über das Gummihand-Experiment hinaus und entwirft philosophische Experimente. Wenn das mit der Gummihand klappt, so spinnt er den Faden weiter, dann müsste es doch auch mit dem ganzen Körper klappen. Also werden Menschen mit ihrem ganzen Körper auf einen Körper in einer virtuellen Welt (Avatar) trainiert. Und siehe da: Dies geht auch in Minutenschnelle. Manchmal komme es auch zu außerkörperlichen Erfahrungen („out of body experience“).
Thomas Metzinger schließt mit einem Gleichnis: Wir bauen heute 3D-VR-Helme für das Eintauchen in virtuelle Welten. Dabei haben wir schon einen 3D-VR-Helm in gewissen Sinne an. Ja wir sind sogar mit diesem so eng verwachsen, dass es keine Distanz mehr gibt. Der verwachsene 3D-VR-Helm ist für uns selbstverständlich und nicht mehr bewusst.