Spiel besser als Leben?

In dem TED-Beitrag „David Perry: Are games better than life?“ meint Spieledesigner David Perry, „die Videospiele von morgen werden für die kommende Generation von Spielern mehr als nur Spaß darstellen. Sie werden Raum für reichhaltige, komplexe, emotionale Erlebnisse bieten – die für einige bedeutsamer und immersiver sein werden als das reale Leben.“

 

[ted id=361]

www.ted.com/talks/david_perry_on_videogames
In seinem Vortrag führt David Perry ein Studentenvideo vor, in dem ein Student eine Selbstreflexion versucht, was 20 Jahre Videospiel mit ihm angestellt haben, wie sich seine Perzeptionsweise verändert hat und was das für ihn bedeutet. Folgende Aussagen erscheinen darin bemerkenswert:

  1. Beim Autofahren in der physischen Welt denkt er sich: „Oh, das ist fast so schön wie mein Videospiel“ mit Bezug auf ein Autorennen als Videospiel. Der Vergleich hat sich also umgedreht: Nicht mehr das Videospiel wird mit der Realität verglichen, ob es denn der Realität nahe komme, sondern umgekehrt, ob die Realität dem Gefühl im Videospiel nahe komme. Das Videospiel wird zum Maßstab.
  2. Nicht die Wirkungen der Videospiele mache ihm Sorgen, sondern dass echte Kriege immer mehr so aussehen wie Videospiele. Das sei das eigentlich Besorgnis erregende.

Über die Jahre hinweg durch die Verbesserung der Technologie sind Videospiele immer realistischer geworden, immersiver. Die Immersivität und Sogwirkung wird sich weiter dramatisch steigern durch weitere technologische Verbesserungen, 3D-Bildschirme, Augmented Reality, usw. Das 3D-Internet wird noch einmal einen wesentlichen Schub in diese Richtung ergeben. Smartphones werden die physische Welt immer mehr mit Internet-Services anreichern, augmentieren. Wenn man dann noch Metzinger hinzunimmt, kann man erahnen, wohin die Reise geht …

Dieser Beitrag wurde unter Internet veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.