Beckedahl, Lüke: Die digitale Gesellschaft, S. 32: „Doch die Gegenargumente fanden in der Debatte kein Gehör. Es klang alles so schön logisch und überzeugend für die ahnungslosen Mitbürger.“ Die Verführung durch gute Argumente gehört zu einem ratiozentrischen Denken. Die Ratio steht im Mittelpunkt. Ich denke, also bin ich. Wenn die Argumente stimmen, dann ist die Maßnahme gerechtfertigt.
Das mag in einem einfachen System wie der griechischen Polis funktioniert haben. In unserem komplexen System heute funktioniert es kaum noch.
Aber was tritt an seine Stelle?
Die Weisheit der Vielen funktioniert auch nur unter bestimmten Randbedingungen. Eine davon ist, dass es keine Meinungsführer gibt, dass vor der Abstimmung keine Argumente ausgetauscht werden, sondern dass jeder aus seinem unmittelbaren Empfinden urteilt, solange dieses noch nicht durch Fehlinformationen, Manipulationen oder auch überzeugende Argumente verdorben ist.
Weitere Quelle: Dan Ariely: Denken hilft zwar, nützt aber nichts. siehe auch TED Video
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