In ihrem Artikel „Zur Professionalität von Hochschulleitungen im Hochschulmanagement: Eindrücke und Erklärungsversuche aus einer Interviewserie des MogLI-Projekts“ in der Zeitschrift „Das Hochschulwesen“ (HSW), 59. Jahrgang, Heft 4, 2011, berichten die Autoren Becker, Tassen, Wild und Stegmüller über einige überraschende Inkonsistenzen, die sie bei den Interviews mit Hochschulleitungen erlebt haben.
In den Interviews wurde den Autoren klar, dass Hochschulmanager i.d.R. den Unterschied zwischen „immateriell motiviert“ und „intrinsisch motiviert“ gar nicht kennen, beide Begriffe in einen Topf werfen und dementsprechend zu Fehlsteuerungen bei der Motivation ihrer Mitarbeiter neigen.
Daher hier ein paar Sätze zur Klärung:
Immaterielle Motivationsanreize sind z.B. lobende Presseartikel über Dozentinnen und Dozenten, Lehrpreis, Ehrungen, etc.
In Wikipedia kann man lesen „Intrinsische Handlungen, auch autotelisch genannt, sind eigenbestimmt und brauchen deshalb keine Anstöße von außen.“. Offenbar muss man hinzu fügen, um diesen Punkt deutlich zu machen: „… keinerlei Anstöße von außen, auch nicht immaterielle.“
Hochschule war mal der Ort prädestiniert in der Gesellschaft für intrinsische Motivation und autotelisches Handeln. Man wurde Professor/Professorin aus Interesse, aus Freude, aus Begeisterung, aus Leidenschaft. Auch heute gilt: Die begeisterte Professorin, die die Begeisterung für ihr Forschungsgebiet vermitteln kann, ist die beste Professorin. Eine solche Professorin muss nicht wie eine Mitarbeiterin in einem Unternehmen motiviert werden. Sie hat die Motivation schon.