Charta guter Lehre Keynote Prof. Daniel Fallon

Titel: Lernen und Lehren in einer internationalisierten, wissensbasierten Gesellschaft.

Dr. Fallon erzählte von seinem langen Lebensweg, auf dem viele augenfällige Menschheitserrungenschaften wie die Erfindung des Fernsehens lagen. Es gibt aber auch viele weniger augenfällige Änderungen in der Gesellschaft, wie auch das Phänomen „mass higher education“ = Hochschulbildung als Massenphänomen. Anstieg des Humankapitals führt zu einer Dynamisierung der Gesellschaft, der politischen Ökonomie, und schließlich des Bildungssystems selbst. 1970 haben die USA zum ersten Mal mehr als 50% der Bevölkerung über das Sekundarstufenniveau gehoben. Ein Effekt ist auch die Dynamisierung gesellschaftlicher Vorgänge, andererseits aber auch deren Destabilisierung.

Es entstehe ein wachsender Druck auf Hochschulen, noch mehr Bürger noch besser zu bilden: Das ist das gesellschaftliche Verlangen nach „Exzellenten Massen“. Das war früher ein Widerspruch in sich (Elite ist niemals Masse), heute gesellschaftliche Realität einer Bildungsdynamik einer Bildungsrepublik.

Warum wird dann der Forschung immer noch die höhere Priorität zugeordnet? Was hat mehr Wert? Wasser oder Diamanten? Adam Smith differenzierte zwischen Nutzwert oder Tauschwert. Wasser hatbden höheren Nutzwert, Diamanten den höheren Tauschwert. Lehre sei wie Wasser, Diamanten wie Forschung.

Weitere Unterscheidungen: Lehre sei lokal, Forschung global. Forschung wird anerkannt, gemessen und bewertet, Lehre dagegen nicht. Die Folgen sind bekannt.

Lehre sei die höchste Form der Einsicht, sagte Aristoteles.

Einerseits sieht man die Qualität der Lehre mit ihren vielen Dimensionen, vielen Maßstäben, vielen Perspektiven: Vorbereitete Materialien, wie Kursbeschreibung, sorgfältige Analyse, zeitgerechte ud angemessene Vermittlung, Analyse der Prüfungstexte, akademisches Niveau, …

Andererseits sieht man die Resonanz der Studierenden, z.B. Pünktlichkeit der Lehrenden, Vortragsqualität, …

Die Qualitätsdefinition der Lehre hat große Fachabhängigkeiten.

Exzellenzinitiative zielte auf die Entwicklung eigener Qualitätsmaßstäbe der Hochschulen und der Fakultäten. Viele Initiativen wurden gegründet, z.B. Gründung von Beiräten für die Lehre, Peer Tutoring, Workshops zur Verbesserung der Lehre.

Verlässliche Messungen der Lernerfolge, Studienerfolge, Absolventenerfolge können bei der Weiterentwicklung der Qualität helfen.

Der Exzellenzwettbewerb ist weltweit einzigartig. Er kann Vorbild werden für die akademische Gemeinschaft.

Studentisches Lernen ist das Maß der guten Lehre. Was Menschen über die Welt wissen wollen, wird durch Lehre und Studium stark beeinflusst und bestimmt den Gang der Gesellschaft.

Was ist die Lehre des Lernens? Glückliches Lernen! Glückliches Lernen hängt von der operativen Schicht des Verstandes des Studierenden ab und dem Gelingen der Überbrückung zur Wissenschaft.
Fortgesetzte Fähigkeit zur Motivation ist entscheidend.

Was ist das wichtigste Resultat des Exzellenzwettbewerbs? Der Vorgang selber, die Orientierung auf die wichtigste Aufgabe der Hochschulen. Lehre ist und wird Wissenschaft.

Daniel Fallon schloss mit dem Wort:
Lehre ist und bleibt die edelste Art der Wissenschaft.

Weitere Stichworte in der anschließenden Diskussion: Faculty Development, Lehr-Lern-Forschung, Academic Staff Development, Lehr-Forschung.

Position:Friedenstraße,Berlin,Deutschland

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