Universalität ist ein besonderer Wert in der Informatik. Abstraktion, Refaktorisierung, Tools, etc. streben alle nach Universalität. Das DRY-Prinzip (Don´t Repeat Yourself) verlangt von den Programmierern Abstraktionen solange aus dem Konkreten heraus zu faktorisieren, bis deren Implementierung im Konkreten nicht mehr vorkommt. Dazu muss man das Verallgemeinerungsfähige erst einmal erkennen, entdecken oder aktiv gestalten: Die Abstraktion ist nicht immer Teil des Konkreten als fertig Vorhandenen, das man nur entdecken müsse. Stattdessen ist Erfindung, Theoriebildung, Kreativität erforderlich. Informatik zählt daher auch zu den Strukturwissenschaften: Nicht die Gesetze der Natur sind zu erkennen, sondern neue Strukturen zu erfinden. Das ist eine Abkehr von Platons Ideenlehre: Die Ideen sind nicht nur Abstraktionen, die zu Sinneserfahrungen in irgendeinem Verhältnis stehen, sondern sie können auch völlig neue Kreationen sein, die mit dem Vorhandenen, egal ob konkret oder abstrakt, ob Idee oder Objekt, nichts zu tun haben müssen.
Universalität ist eine andere Kategorie als Unabhängigkeit. Anytime, Anywhere, Anyhow bezeichnet nur die Unabhängigkeit von Zeit, Ort und Medium und dadurch seine Verfügbarkeit: Z.B. steht mir etwas mit dem Smartphone, Tablet, Browser immer und überall zur Verfügung:
Universalität
für jede Person, für jeden Zweck |
Unabhängigkeit als Basis
Anytime, Anywhere, Anyhow |