Es geht um die Erkenntnis der Kostbarkeit von
- Klarheit
- Ordnung
- Liebe
- Leben
Klarheit ist kostbar. In der Klarheit geht vieles einfacher: Entscheiden, Planen, Erkennen, Verstehen, Analysieren, … bis hin zum Programmieren. Klarheit zu schaffen kostet manchmal auch Aufwand: Klarlernen ist das Lernen, bis es klar wird, sonnenklar, glasklar, eindeutig und präzise. Nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv: Ich habe das Gefühl, dass es mir klar ist und ich kann es anwenden und merke an dem Testfall in der Praxis, dass es mir wirklich klar ist und dem Praxistest standhält. Im Verbund mit der Praxis entwickele ich mich in der Klarheit weiter. Oder ich habe das Gefühl, dass es mir klar ist und ich kann es in Worten ausdrücken, formulieren und merke an der Resonanz meiner Mitmenschen, ob ich bereits meine innere Klarheit in die Welt bringen kann. Im Diskurs entwickele ich mich in der Klarheit weiter.
Die Erkenntnis der Kostbarkeit der Klarheit ist selbst eine Kostbarkeit.
Wenn uns Klarheit nicht kostbar ist, dann gibt es keine Hemmungen, sich an Alkohol oder Arbeit („Arbeitoholiker„), Aktionismus, Informationen, Medien, Games, Chats, Geschwätz bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen. Wir gehen unter im Flow der Informationsflut und tragen selbst dazu bei. Weil es jeder macht, ist es sozial akzeptiert, kein Einzelding, sondern ein Phänomen der Gesellschaft. Der Preis ist die Besinnungslosigkeit.
Wer mit Sedierung arbeitet, legt den Schleier eines Nebels über die Erkenntnis. Das führt nicht zur Klarheit, sondern schafft neue Verwirrung. In der Sedierung kann nicht das getan werden, was getan werden muss. Statt den Weg zur Klarheit zu gehen, verlieren wir uns im Nebel oder bleiben einfach stehen. Das kann auch ein inneres Stehenbleiben sein, das dem äußeren Bild des hektischen Aktionismus widerspricht.
Ordnung ist kostbar. In der Ordnung geht vieles wie von selbst. Gegen die Ordnung zu arbeiten ist mühselig und kostet viel Kraft. Daher ist es so wichtig, die Ordnung zu erkennen. Ordnung und Klarheit gehen oft Hand in Hand. Die Erkenntnis der Kostbarkeit der Ordnung ist selbst eine Kostbarkeit.
Liebe ist kostbar. Ohne Liebe geht gar nichts. Liebe ist der Motor. Liebe ist der tiefste Grund, warum wir etwas tun, egal wie schräg ist was am Ende dabei heraus kommt. Das ist keine Entschuldigung für die Schrägkeit, sondern nur die Erkenntnis der tiefsten Quelle. Die Erkenntnis der Kostbarkeit der Liebe ist selbst eine Kostbarkeit.
Leben ist kostbar. Jeder Augenblick ist eine Kostbarkeit, ein Geschenk, das man achtet und für das man dankbar ist. Das ist eine Lebenshaltung. Die Erkenntnis der Kostbarkeit des Lebens ist selbst eine Kostbarkeit.
Zwischen den genannten Kostbarkeiten kann man bereits auf abstrakter Ebene Spannungen erkennen: Aus der Ordnung entwickelt der Mensch Regeln, die nach Einhaltung rufen, bis das Leben sich darüber hinweg setzt, weil die menschengemachten Regeln doch nicht die absolute Ordnung abbilden konnten, wie sollten sie auch. Das geschieht immer wieder, solange die menschengemachte Ordnung nicht der absoluten Ordnung entspricht, also ewig.
Es geht um die Erkenntnis der Kostbarkeit, nicht um die Idealisierung von Prinzipien oder die Romantisierung von Gefühlen. Keine Moral, kein Gebot kann einem diese Erkenntnis abnehmen.
Auf diesen vier Säulen kann man eine neue Pädagogik aufbauen, die der Menschwerdung vollständiger gerecht wird.