Digitale Bildung mit dem Cluetrain Manifest
Unter „Digitaler Bildung“ kann man auch die geisteswissenschaftliche Durchdringung des Digitalen verstehen (und damit meine ich nicht das flache 0-1-Geschwafel). Zur „digitalen Bildung“ sollte auch das Ergründen des Wesens des Internets gehören. Dazu einige Einsichten aus dem „neuen Cluetrain Manifest„:
„Höre, Internet.
- Die Supermacht des Netzes besteht darin, dass wir uns alle ohne Genehmigung miteinander vernetzten können.
- DAS INTERNET IST NICHTS UND HAT KEINEN ZWECK.
- Das bedeutet, dass das Internet für nichts Spezielles dient.
- Nicht für soziale Netzwerke, nicht für Dokumente, nicht für Werbung, nicht für Unternehmen, nicht für die Bildung, nicht für Porno, für nichts.
- Es ist speziell für alles gestaltet.
- Die Optimierung des Internet für einen einzigen Zweck reduziert seinen Wert für alle andere Zwecke.
- Das Internet ist genau so wenig ein Medium, wie ein Gespräch ein Medium ist.
“
Ja, der Begriff „Medium“ wurde noch nicht so richtig verstanden und sein falscher Gebrauch ist Massenware. Niklas Luhmann hat das Buch geschrieben „Das Kind als Medium der Erziehung„. Das Kind? Als Medium? Ja. Genauso wie man die Studentin / den Studenten als Medium der gesellschaftlichen Transformation betrachten kann. So gesehen, gibt es kein Studium ohne Medien und hat es noch nie gegeben.
(Das „alte Cluetrain Manifest“ ist 16 Jahre alt. Interview mit Doc Searls (Fellow am Berkman Center for Internet & Society in Harvard, Center for Information Technology and Society (CITS), University of California) in der Süddeutschen: „Online-Werbung wurde furchtbar pervertiert, bis hin ins Unmoralische. Ein Geschäft würde mir niemals einen Sender auf die Schulter pflanzen, nachdem ich in ihm eingekauft habe. Im Web ist das Standard, und das ist einfach falsch. Weil so viel davon unbeobachtet abläuft, haben wir all diese gruseligen Verhaltensmuster.“)