Der Unterschied zwischen dem Hochwasser 2002 und 2013 ist in erster Linie die Organisation der Hilfe über Twitter, Google und in erster Linie Facebook: „Lisa Müller gefällt „Das Hochwasser 2013““ meldet die FAZ. „Die Flut-Engel von Facebook“ schreibt der Berliner Kurier. „Hochwasser: Fluthelfer über Facebook gesucht“ liest man im Spiegel online (SPON). Die Hilfsbereitschaft war schon immer da. Jetzt kann sie dank der sozialen Netze an den Ort des Bedarfs gelangen.
„Helfen 2.0“ ist in Deutschland angekommen.
Das neue Helfen ist so neu, dass es auch zu Überreaktionen kommen kann: Vor lauter Hilfsbereitschaft kommt es manchmal zum „Chaos nach Facebook-Aufruf“ (Mitteldeutsche Zeitung).
Wie man das professioneller organisiert, macht uns Österreich vor: Dort hat das österreichische Rote Kreuz die Koordination übernommen mit der App „Team Österreich“, siehe http://apps.teamoesterreich.at/. Man kann sich als Helfer registrieren und bekommt eine Anforderung per Alarm-SMS oder email bei Bedarf, der man zustimmt oder nicht. So kann der Einsatz gebündelt und genauer koordiniert werden. Die Gefahr von zu viel Helfern wird gemindert. Praktischer Nebeneffekt der Registrierung: Die Helfer bekommen Versicherungsschutz.
Geht doch.
Die Praxis des Helfens entwickelt sich schneller als die Theorie. Soziologen stehen noch rätselnd vor dem neuen Phänomen. Nur wenige Informatiker haben die Logik dahinter verstanden und verstehen es, mit ihren neuen Systemen die Gesellschaft zu verändern. Informatik und Soziologie alleine reichen nicht. Marc Zuckerberg hat neben Informatik auch Psychologie studiert.