Reduktionismus ist ein Prinzip der Disziplinarität.
Betriebswirtschaftliches Denken ist ein Reduktionismus.
Es ist nur die mikroökonomische Perspektive.
Dabei fehlt die makroökonomische Perspektive,
also volkswirtschaftliche Sicht- und Denkweise.
Wirtschaftliches Denken ist ein Reduktionismus.
Wenn man nur an das ökonomische Wohl denkt,
nur Umsatz oder Gewinne optimieren will,
fehlen andere wichtige Aspekte.
Informatik ist ein Reduktionismus.
Es stellt im Begriff bereits die Information in den Mittelpunkt des Interesses.
Dabei fehlen in dieser Sichtweise Prozesse, die Informationen verarbeiten
und alleine für sich eine Dynamik bewirken können,
die nicht auf Informationen zurückzuführen ist.
Kybernetik hatte sich daher als Gegenentwurf zum Informationszentrismus
als wissenschaftliche Disziplin aufgestellt,
ist jedoch leider im ideologischen Sumpf stecken geblieben.
Der Begriff des Computers ist ein Reduktionismus.
Würden wir unser Handy wirklich als Computer bezeichnen?
Mittlerweile gibt es Smartwatch, Smartphone, Tablet,
Internet der Dinge, Intelligente Kleidung, Intelligente Möbel,
ein Computer steckt im Herzschrittmacher mitten im Herzen des Menschen
und es ist kein Ende der Innovation in Sicht.
„Der Computer“ ist kein Gegenüber mehr,
sondern verschmilzt zunehmend mit der Lebenswelt.
Die ISO Norm 9241 enthält Richtlinien für Interaktion „zwischen“ Mensch und Computer.
Da wird in einer Norm ein Weltbild festgezurrt,
dass der Computer ein Gegenüber des Menschen sei.
Ein Reduktionismus wird normiert und zum Standard erhoben.
Die Sicht- und Denkweise einer Disziplin basiert auf einem Reduktionismus.
Interdisziplinarität soll helfen.
Es geht jedoch nicht mehr nur um Interdisziplinarität.
Interdisziplinarität ist nur ein Mittel zum Zweck.
Der Zweck ist die Überwindung der reduktionistischen Sicht- und Denkweise.
Reduktionismus als Prinzip der Disziplinarität ist zu überwinden.