„Telefonbuch-Lernen“ bezeichnet jene Lernform,
bei der man etwas auswendig lernt,
zufällige Muster wie die Nummern in einem Telefonbuch,
zu dem man keine Beziehung hat,
erst recht keine emotionale,
welches keinerlei Relevanz für einen selber hat,
was man nicht verstanden hat und vielleicht auch gar nicht verstehen kann,
weil kein System dahinter steckt.
„Telefonbuch-Lernen“ ist ohne jegliche Tiefenstruktur eines Verständnisses.
Nicht die Schule oder das Studium ist sinnlos,
sondern das „Telefonbuch-Lernen“ ist sinnlos.
Zwar hat man kurz vor Klausuren immer wieder erfahren,
dass das Kurzzeitgedächtnis über mangelndes Studieren
kurzfristig hinweg helfen kann.
Daraus hat sich das innere Wirtschaftlichkeitsprinzip entwickelt,
der Glaube, dass diese Form des Lernens die effektivste sei.
Den Preis, den man dafür zahlt,
ist jedoch hoch: gefühlte Sinnlosigkeit, Beliebigkeit, schnelles Vergessen, Burnout.
Langfristig hat man nichts davon,
nicht einmal etwas Gelerntes, weil sofort vergessen.
Sinnloses Durcheinander.
Letztendlich hat man seine Chance, die im Studium und im Lernen steckt,
nicht wirklich genutzt.
Die gefühlte Sinnlosigkeit hat also eine innere statt einer äußeren Ursache.
Es ist die eigene Entscheidung für das Wirtschaftlichkeitsprinzip,
der geglaubte Vorteil mit weniger Aufwand ein gleich gutes Ergebnis erzielen zu können.
Weder Studierende noch Dozierende haben versagt.
Personen tragen hier keine Verantwortung.
Es sind die Prinzipien des „Telefonbuch-Lernens“ und der Wirtschaftlichkeit,
die echten Lernerfolg verhinderten.
Der Konstruktivismus setzt auf das eigenständige Konstruieren.
Man lernt wenige Basis-Bausteine,
die man dann selbstständig zu immer komplexeren Lösungen zusammen setzen kann.
Dadurch lernt man, selber Lösungswege zu finden.
Man weiß sich immer zu helfen.
„Der Mensch kann noch so dumm sein.
Er muss sich nur zu helfen wissen.“
Das bleibt dann lebenslang und
ist auf alle Bereiche des Lebens übertragbar.